Lorbach aus Sicht englischer Austauschschüler (um 1953)
1. Mrs Joyce I.: Erinnerungen an Lorbach
Auszug aus Brief vom 5. Oktober 2011:
"The second week we were in Lorbach. The hostel was basic, lots of bread and jam, we hiked and walked, went into the village, found a little Pub of sorts, with almost black beer. Horrible! Very pretty village, lots of Religious Shrines... I recall woods, pine trees, hay fields, wide open spaces. One strange thing I remember. Pathways in the grass, about an inch wide, with very industrious, very large ants, going about their business, also the odd Goat, tethered in the middle of nowhere, presumably to keep down the grass."
2. Auszüge aus: Dr. Martin Deutschkron, Teenagers on the Rhine (um 1971):
Passages from essays written by English pupils who took part in an Anglo-German exchange edited with vocabulary, questions, essay topics and notes by Dr. Martin Deutschkron sometime Oberstudienrat in Berlin and formerly Head of German at RedditchCountyHigh School and Alan G. Jones M. A., F. I. L. Lecturer in German, The Hatfield Polytechnic
a. Villagers
"The villagers of all the tiny hamlets were poor, simple, hardworking people, the type of people one might meet in an English village. They were for the most part farmers, their sons carpenters or workers in the lead mine [Bleibergwerk in Mechernich] or perhaps helping their fathers on the land, their daughters working in factories at nearby Mechernich, their entertainment an occasional visit to the little "Gasthaus", on a fine night perhaps even Walking to the next village where the "pub" boasted a television set. They regarded our Comings and goings with interest and smilingly proffered gifts of cherries or pointed out the mysteries of their modern milking machines to those of us who were agriculturally minded."
b. Lorbach Camp
"We arrived in Lorbach after a twenty-four hours journey and we were received by three of our German hosts who, after they had relieved us of our luggage, welcomed us and gave us our first German meal, which was greatly appreciated by all.
After we had eaten and unpacked our cases, we endeavoured to explore our new home, which was situated in the heart of the beautiful Eifel -mountain. The German party arrived soon afterwards. We were introduced to all of them in turn and by supper time we were one big family, trying to eat the same food and trying to speak the same language.
If our German improved, it was mainly due to the duties we were given to do each day. The washing up, peeling of potatoes and the general cleaning of the hostel were our main duties each day, and the singing of modern songs helped to speed up the process and also attracted more people to help. In spite of the length of time spent in the potato peeling we could usually recognize at dinner time which potatoes we had peeled.
The meals at the hostel were always good and plentiful, the main daily menu being - bread and jam for breakfast, bread and jam for dinner, bread and jam for tea and, to our great surprise, bread and sausage for supper. However, everybody enjoyed it and second helpings were usually needed."
c. Lorbach Camp / Notes
1. Lorbach ist ein kleines Dorf in der Eifel. Dort war dem Austausch ein Haus zur Verfügung gestellt worden, das von den Kölner Schulen als Aufenthalt für das Wochenende oder kurze Ferien benutzt wurde. In den ersten Jahren - der Schüleraustausch begann 1951 - blieben Lehrer und Schüler die erste Woche in dem Heim und die zweite Woche bei den Kölner Familien. In den ersten Jahren nach dem Kriege war es schwer, in dem durch Bomben schwer beschädigten Köln Wohnungen zu bekommen, und außerdem bestand noch ein gewisses Misstrauen zwischen den beiden Ländern. Die meisten Kölner Familien hatten also in den ersten Jahren nach dem Krieg nicht genug große Wohnungen, um noch Gäste aufzunehmen. Aber trotzdem haben alle Eltern versucht zu helfen und viel dazu beigetragen, diesen Schüleraustausch so lange aufrecht zu erhalten.
2. Englische Jungen helfen ebenso wie die Mädchen in der Küche. Sie helfen beim Abwaschen und trocknen das Geschirr. Einige wenige Jungen nehmen auch Haushaltskunde als Fach und lernen Kochen. Es ist selbstverständlich, dass der englische Ehemann zuerst aufsteht und den ersten Tee seiner Familie ans Bett bringt.
3. Jam - Es gibt einen Unterschied zwischen ‚jam’ und ,marmelade'. Jam wird aus weichen Früchten gemacht wie Erdbeeren und Kirschen, während ‚marmelade’ aus Orangen oder Zitronen hergestellt wird.
4. Essen — Es besteht natürlich ein Unterschied in dem Geschmack und in der Zubereitung der Speisen bei beiden Ländern. Der Engländer hat gewöhnlich ein großes Frühstück, meistens Setzeier mit Speck oder „porridge“ (eine Art Haferschleim mit Milch und Zucker), auch Würstchen mit Tomaten, geröstetes Brot (toast) mit Butter und Marmelade. Natürlich Tee, der nicht nur zu jeder Mahlzeit vorhanden ist, sondern auch zwischendurch. Um halb elf trinkt er gewöhnlich eine Tasse Kaffee mit zwei Keksen, um ein Uhr ist das Mittagessen, das ziemlich einfach ist. Um halb vier gibt es wiederum Tee mit einem Stück Kuchen (sehr verschieden von dem Kuchen und den Torten in Deutschland), und dann gegen 6 Uhr hat man das Abendbrot. Vor dem Schlafengehen wird noch schnell ein „nightcup“ getrunken (evtl. Kakao oder Milch). Der Engländer ist im Essen nicht so wählerisch wie der Deutsche. Suppe gibt es nicht so viel wie auf dem Kontinent, dagegen bevorzugt er Pudding aller Art, warm und kalt. Mit Bezug auf Fleisch wird in den meisten Haushalten Hammelfleisch gegessen. Gänse werden als zu fett (to rich) abgelehnt, und zu Weihnachten haben die meisten Engländer ihre Pute. Sie sind bescheidener in ihren Ansprüchen beim Essen und essen auch viel weniger als die Deutschen.