Die Spur - der Autor Hubert Schmitz, Lorbach, berichtet:

 

Ein Leserbrief in der englischen Wochenzeitschrift "The Redditch& Alcester Standard" vom 20. Mai 2011 brachte mich bei meiner Internet-Spurensuche nach dem deutsch-jüdischen Lehrer Deutschkron, der kurz vor Kriegsbeginn 1939 noch nach England fliehen konnte, auf eine deutliche Spur.
Geschrieben hatte ihn  PortraitHaroldNashMr Harold Nash (Foto links)  aus Wythall bei Redditch, nahe Birmingham, auf einen Bericht  hin über die Studienfahrt einer Schülergruppe nach Polen und deren Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers Ausschwitz. Mit in der Reisegruppe war die englische Parlamentsabgeordnete Karen Lumley, die ihre Eindrücke im Zeitungstext zusammengefasst hatte mit der Aussage (Schlagzeile): "Nothing can ever prepare you for what you will see at Auschwitz".

Ihr setzte er seine wesentlich differenziertere Sicht der Ereignisse entgegen.

Die erste Zeile Nash's lautete: “ A MAN I always admired was Dr Martin Deutschkron, who taught, after the war, at Redditch Abbey High School, when it was a grammar school…”.

Mir wurde sofort klar, in ihm einen authentischen Zeugen zum Leben und Wirken des Dr. Deutschkron gefunden zu haben. Über den Pastor Peter Büttner, damals Auslandpastor der evangelischen Kirchengemeinden in den Midlands (Birmingham, Coventry, Leicester, Lincol, Nottingham), in dessen Pfarrnachrichten der Vortrag eines Mr. Harold Nash angekündigt worden war, wurde der Kontakt schließlich hergestellt.

So lernte ich in unseren Telefonaten und Briefen eine liebenswürdige, humorvolle und geistig wache Persönlichkeit kennen, die sich trotz ihres hohen Alters  vor allem bei jungen Menschen, Gruppen und Schulklassen für seine pazifistischen Überzeugungen einsetzte und einsetzt - bis auf den heutigen Tag.

Über seine Veranstaltungen, Schwerpunkt Darmstadt, Hannover findet man zur Zeit in der Netz-Berichterstattung immer wieder Berichte.

Motivation und Kraft nimmt er aus seinen persönlichen Erfahrungen. Als junger Soldat gehörte er selber einer RAF-Bomber-Crew an. 1943 wurde er  abgeschossen und überlebte. Etwa 2 Jahre Kriegsgefangenschaft bis zur Befreiung erlebte er in Litauen.

Siehe auch: https://verschwiegenegeschichtedrittesreich.wordpress.com bzw. Thomas Goodrich: Höllensturm – Die Vernichtung Deutschlands, 1944–1947, Createspace Independent Publishing, 2015, ISBN 978-1517540241 [475 Seiten].

Harold Nash: † 20.Sept. 2015.

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