Mr Harold Nash in einem Telefoninterview am 10. September 2011, möglichst wörtlich übernommen:
Deutsch-französischer Jugendaustausch in den End-1920er / Anfang 1930er Jahre
"Ich weiß, er hat mir einmal Bilder gezeigt, denn er hatte Austausch einige Jahre vor dem Krieg angefangen, und er hat mir ein Bild gezeigt, darauf stand: „Er kam aus Frankreich mit den deutschen Schulkindern zurück“, und da waren die Extremisten, die Rechtsgesinnten, nicht wahr, draußen: „Weg mit dem Landesverräter Deutschkron!“. Das Bild hat er mir gezeigt, nicht wahr, ich weiß, dass … leider habe ich das Bild nicht, ob es seine Tochter… ich weiß, dass er schon in der Vorkriegszeit damit angefangen hat."
[HSL: Diese Aussage überrascht zunächst. Allerdings ergeben Recherchen, dass im Jahre 1929 eine erste Schülergruppe aus Berlin für 6 Wochen nach Paris, Stadtteil Courbevoie, in den Austausch gereist ist.So ist anzunehmen, dass Dr. Deutschkron bei weiteren Austauschreisen beteiligt gewesen ist. Lesen Sie dazu den Zeitzeugeneintrag von Dorothea Günther (*1914). Bemerkenswert, denn darin sind auch politische Reaktionen dargestellt, die Dr. Deutschkron selber nach seiner Rückkehr erfahren musste.] Mehr...
"Und ich weiß, ein Buch wurde veröffentlicht und sein Name stand darin, er war als Lehrer junger Beamter in Berlin, dieser Mann hat über Dr. Deutschkron geschrieben, aber es war ganz kurz, nur eine Nebenbemerkung. Ich kann mich daran … ich habe das Buch nicht, aber Dr. Deutschkron hat es mir gezeigt.
Und … ach, schade, schade, ich meine, ich hatte den Mann so gern. Seine Frau sagte mir eines Tages: 'Wissen Sie, was ihm … er leidet noch immer ein bisschen darunter, dass er nie einen Sohn gehabt hat. Manchmal betrachtet er dich als eine Art Sohn'."
Birmingham & Midland German Club
"Ich meine, ich bin 20 Jahre bald mit Dr. Deutschkron gewesen, … er war der Vorsitzende des „Birmingham & Midland German Club“, wir hatten Versammlungen und Besprechungen jede Woche, und ich fand ihn als einen interessanten Mann."
Politische Nachkriegsaktivität: Hiroshima-Tag
"Ich kannte seine Frau und ich habe sie kennen gelernt. Seiner Tochter bin ich zweimal begegnet, ich könnte mich an sie kaum erinnern. Aber ich erinnere mich an gewisse Tage, ich erinnere mich daran, dass Dr. Deutschkron einen Hiroshima-Tag einführen wollte. Aber unsere Regierung und die amerikanische Regierung wollten natürlich davon nichts wissen, wollten nichts unternehmen wie er es erwartet hatte."
Herzensanliegen: Deutschunterricht, gratis
"Und was mir sehr imponierte, war die Tatsache, dass er Deutsch unterrichtete, abends, gratis für Leute, und er hat sogar in [Smalik?], das ist ein Wohngebiet außerhalb Birminghams, ich glaube er war schon 70 Jahre alt, hatte dort unterrichtet und für nichts, glaube ich. Denn wir kannten den Direktor des Bildungswesens dort, er war Mitglied des Clubs, - und er hat jahrelang unterrichtet."
Dr. Deutschkron und seine Dissertation
"Ich erinnere mich an die Tage, ich war einige Male bei ihm, nicht oft, er hatte eine Wohnung, und ich unterrichtete Französisch, und er hat mir seine Doktorarbeit gezeigt. Und es war eine Doktorarbeit über – ich versuche mich daran zu erinnern – es war ein berühmtes halbfranzösisches Werk, halb französisch. Und er hat es mir geliehen zu lesen, aber nach zwei Wochen hat er mich gebeten, es ihm zurückzugeben. Ich konnte es verstehen, es war etwas sehr Wertvolles für ihn." Siehe dazu unter Jahr 1918 ...
Cassette: Ein Lehrer erzählt
"Ich habe eine Cassette – ich weiß nicht ob Sie noch immer die Mittel haben für diese altmodische Cassette spielen zu lassen. Es heißt: „Ein Lehrer erzählt“. Ich könnte es schicken, ich glaube, dass ich diese Cassette noch habe, das wurde – ich weiß nicht – 1980 oder so, ich weiß nicht mehr. Solche Informationen habe ich.
Er hat mir das Buch seiner Tochter gegeben: „Ich trug auch den gelben Stern“."